Der Narrenbaum

Geschichte des Narrenbaums

Traditionell werden die Narrenbäume am ersten Freitag nach dem Heilig-Drei-Königs-Tag aufgestellt.

Der Narrenbaum ist offiziell ein bis zu 15 Meter hoher Nadelbaum, dessen Äste abgesägt und die Rinde per Hand mit einem Räppeleisen „abgerebbelt“ also abgeschält wird.

Der Narrenbaum kann mit verschiedenen Narrensymbolen verziert werden. Bei den Herbrechtinger Wasserratza Hexa ist unsere „Hildegard“ – eine Wasserratza-Hex – am Baum befestigt, damit sie über das närrische Treiben während der Fasnachtszeit wacht.

Vor den Toren des Rathauses symbolisiert der Narrenbaum den „Hoheiten“ im Rathaus, dass die Zeit der Narren angebrochen ist.

 

Was die Geschichte anbelangt, streiten sich Narren wie Gelehrte und es gibt unterschiedliche Theorien:

  • Nach Prof. Dr. Mezger (Fasnetsexperte für Völkerkunde und Brauchtum) ist es möglicherweise auf das „Blockziehen zurückzuführen – einem Brauch, der bereits für das 15. Jh. urkundlich belegt ist.

Dabei handelt es sich um einen Spottumzug, bei dem die unverheirateten Mädchen und die alten Jungfern einen Baumstamm durch die Straßen ziehen mussten, aus dem sich vielleicht ein Mann für sie schnitzen ließe.

  • Eine andere Theorie sieht die Vorläufer der heutigen Narrenbäume in einem Brauch der Metzger, der ebenfalls auf das 15. Jh. zurückgeht. Diese hatten bei ihrem Fasnachtstanz anlässlich der bevorstehenden Fastenzeit kleine geschmückte Bäumchen mit sich getragen
  • Im späten Mittelalter wurde der Narrenbaum möglicherweise als eine Abwandlung des biblischen Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse im Paradies aufgestellt.
  • Der Narrenbaum als Symbol des Unsinnigen / Närrischen – wer außer den Narren setzt einen Baum mit den Wurzeln nach oben.

 

Sei’s drum – heute wird der Narrenbaum allgemein als weithin sichtbares Symbol für die Herrschaft der Narren vom Schmutzigen Donnerstag bis zum Faschingsdienstag verstanden.