Da Herbrechtingen aufgrund der Brenzlage sehr viele Bisamratten (= Wasserratten, was im schwäbischen Dialekt als „Wasserratza“ ausgesprochen wird) hatte und immer noch hat, gab es früher arme Leute, welche als „Jäger“ von der Gemeinde bezahlt wurden, damit sie auf die Wasserratten Jagd machten. Der Beweis für die getöteten Ratten war der abgeschnittene Rattenschwanz, welcher bei der Gemeinde abgegeben werden musste. Bezahlt wurde dann pro abgeschnittenem Rattenschwanz. Diese Rattenschwänze wurden dann vom Gemeindepfleger einbehalten und auf den „städtischen Misthaufen“ geworfen.
Natürlich waren die „Rattenjäger“ nicht dumm. Bei Dunkelheit gingen sie zum städtischen Misthaufen und holten sich die abgeschnittenen Rattenschwänze wieder.
Am nächsten Tag wurden dann die Rattenschwänze, für welche sie bereits am Vortag vom Gemeindepfleger bezahlt wurden, wieder zum Gemeindepfleger gebracht und nochmals entlohnt. So wurde oft doppelt und dreifach für dieselben Rattenschwänz Geld von der Gemeinde kassiert.
Daher kommt die Bezeichnung „Herbrechtinger Wasserratza“.